Hund kommt nicht zur Ruhe: Wie viel Ruhe & Beschäftigung benötigt mein Hund? [Teil 1]

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Wie viel Ruhe benötigt ein Hund?

Ruhebedürfnis eines Hundes

Das Ruhebedürfnis unserer Hunde ist grösser, als die meisten Hundemenschen es einschätzen würden. Ein Hund ist körperlich locker in der Lage, den Alltag mit uns Menschen zu führen. Biologisch betrachtet benötigt ein Hund deutlich mehr Ruhe, als der Mensch. Ein ausgewachsener und gesunder Hund benötigt etwa 16–20 Stunden Zeit zum Dösen und Schlafen. Welpen oder alte Hunde benötigen mehr als 16–20 Stunden Ruhe. Kommt ein Hund selbstständig nicht zur Ruhe, benötigt er die Hilfe des Menschen, der Ruhe anleitet. Einige Hunde hingegen suchen sich ihre Ruhe von allein. Das kann zum einen damit zusammenhängen, dass der Hund es von Beginn an gelernt hat, oder aber weil seine Persönlichkeit und der Charakter es so begünstigt. Die Gründe, weshalb dein Hund nicht zur Ruhe kommt, können unterschiedlich sein. Auch der Körperbau nimmt Einfluss auf die Stressresilienz. Mehr zum Körperbau und der Fähigkeit zur Selbstregulation erfährst du in der Begriffserklärung der Impulskontrolle.  Je mehr der Mensch den Hund in seinen Alltag integriert, desto mehr besteht die Notwendigkeit Ruhe zu lehren und lernen.

Beschäftigungsdrang des Hundes 

Das Phänomen der Überforderung tritt nach den überlasteten Kindern nun allmählich in der Hundewelt ein. Agility-Kurse, Mantrailing und diverse Workshops sollen den Hund auslasten. Zusätzlich begleitet der Hund uns zu Besuch, ins Restaurant und auf den Wochenmarkt. Wo bleibt hier die nötige Zeit abschalten zu können, um richtig zur Ruhe zu kommen?

Gut gemeinte Auslastung, schlecht umgesetzt
Unwissentlich können wir als Hundemensch unruhiges Verhalten unseres Hundes fördern. Übermässiger Sport oder unüberlegte Spiele, die auf Bewegung ohne Köpfchen setzen, fördern Unruhe und hindern den Hund daran zur Ruhe zu kommen. Stupide ablaufende Ballspiele ohne Konzept fördern unter anderem Ball-Junkies, die wie irre einem Ball hinterherhetzen.

Zu viel und zu wenig Bewegung können gleiche Unruhe-Erscheinungen bei deinem Hund zeigen. Kommt dein Hund nicht zur Ruhe, kann es zum einen an zu viel Bewegung oder zu wenig Bewegung liegen. Neben dem Bewegungsmangel beim Hund kann falsche Beschäftigung dazu führen, dass dein Hund überdreht. Ein gesundes Mass an Bewegung und Beschäftigung für deinen Hund zu finden, ist nicht immer leicht. Um deinem Hund Ruhe beibringen zu können und ihn gleichzeitig auszulasten, kannst du auf Übungen der Impulskontrolle oder Konzentrationsübungen zurückgreifen. Wir haben für dich bereits Impulskontrolle Trainings für AnfängerFortgeschrittene und Profis zusammengestellt.

Gerne schwirrt der Gedanke in den Köpfen der Hundemenschen, dass ein ausgelasteter Hund besser hört. Dass Auslastung und Beschäftigung mit deinem Hund notwendig ist und Langeweile so manches Problemverhalten bei Hund weckt, ist nachvollziehbar. Der Beschäftigungsgrund sollte jedoch kein Auspowern sein, sondern ein gesundes Mass an Reizen, Eindrücken, Bewegung und Ruhemöglichkeiten. Ein erhöhter Cortisolspiegel weckt beim Hund den Drang nach Bewegung, um das überschüssige Cortisol mithilfe von Aktivität zu verstoffwechseln. Es entsteht ein Teufelskreis: Aus einem gestressten Hund wird ein hyperaktiver Hund, der gestresst ist. Ruhe- und Schlafmangel führt zu Nervosität, Konzentrationsmangel und Anspannung. Als Hundemensch weckt das Verhalten des Hundes die Vermutung, der Hund benötige mehr Bewegung. Falsch! Was ein solcher Hund benötigt, ist Ruhe! 

Schlafmangel ist nicht nur eine Folge von Stress, sondern zugleich der Ursprung von weiteren gesundheitliche Beschwerden und Problemverhalten. Als Hundemensch ist es deine Aufgabe, deinem Hund Ruhe beizubringen, falls dein Hund nicht zur Ruhe kommt. Das hilft nicht nur im allgemeinen Verhalten und der Gesundheit, sondern fördert die Verarbeitung von Trainings, Übungen und Erlebnissen.

Woran du merkst, dass dein Hund situativ überdreht ist