Hund auf Zecken abtasten: Schritt-Für-Schritt-Anleitung

Zecken können an vielen Stellen am Körper eines Hundes auftreten, aber es gibt einige Bereiche, die besonders häufig von Zecken befallen werden. Es ist keine Seltenheit, dass ein Zeckenstich beim Hund unbemerkt bleibt. Zecken können sich im dichten Tierfell verstecken und sind oft schwer zu erkennen. Tatsächlich bleiben 30 bis 60 Prozent der Zeckenbisse beim Hund unbemerkt, was zu einem erheblichen Risiko für Infektionen führen kann.

Regelmässiger Zeckenschutz ist wichtig

Leider tragen auch die Zeckenschutzmassnahmen, die viele Hundebesitzer ergreifen, oft nicht dazu bei, das Risiko eines Zeckenbefalls zu minimieren. Zwei Studien der Veterinärmedizinischen Universität Wien haben gezeigt, dass nahezu jeder zweite Hund im Untersuchungsjahr eine von Zecken übertragene Infektion hatte. Ein Grund dafür ist, dass viele Hundebesitzer den Zeckenschutz nicht regelmässig auffrischen oder erst dann anwenden, wenn sie bereits eine Zecke auf ihrem Hund gefunden haben. Daher ist es wichtig, dass Hundebesitzer regelmässig ihre Hunde auf Zecken untersuchen und sich über wirksame Zeckenschutzmaßnahmen informieren. Dazu gehören neben dem Einsatz von Zeckenhalsbändern, -tropfen oder -sprays auch die Verwendung von speziellen Zeckenentfernern. So kann man sicherstellen, dass der beste Freund des Menschen vor einem Befall mit Zecken und der damit verbundenen Gefahr von Krankheiten geschützt wird.

Hund auf Zecken abtasten

Zechenbefall, wo sticht Zecke am häufugsten?

Das Abtasten eines Hundes auf Zecken ist ein wichtiger Teil der regelmässigen Pflege eines Haustieres. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du deinen Hund auf Zecken untersuchen kannst und welche Stellen besonders beliebt für Zeckenbefall sind.


Untersuche deinen Hund unmittelbar nach dem Spaziergang. Bei Zecken kommt es auf Geschwindigkeit an. Viele Erreger werden erst nach einiger Zeit übertragen, weshalb ein schnelles Entfernen der Zecke wichtig ist. Beginne am Kopf deines Hundes und arbeite dich systematisch durch seinen Körper. Verwende deine Fingerkuppen, um sanft durch das Fell zu streichen, um nach hervorstehenden Knötchen zu suchen. Suche besonders in den folgenden Bereichen:

  • Kopf und Hals: Zecken sind oft in den Ohren, um den Mund, auf der Stirn und am Hals des Hundes zu finden.
  • Bauch: Der Bauchbereich ist oft von Gras und anderen Pflanzen bedeckt, die ein perfekter Lebensraum für Zecken sind.
  • Achselhöhlen: Zecken lieben feuchte und warme Umgebungen, daher sind die Achselhöhlen ein weiterer bevorzugter Ort für Zeckenbefall bei Hunden.
  • Leistengegend: Die Leistengegend ist oft von hohen Gräsern und Büschen bedeckt, die Zecken beherbergen können.
  • Pfoten: Die Zwischenräume der Zehen und die Ballen der Pfoten sind auch Orte, an denen Zecken häufig vorkommen.

Wenn du eine Zecke gefunden hast, solltest du sie so schnell wie möglich entfernen. Verwende dazu eine Zeckenzange. Eine Anleitung für das richtige Entfernen einer Zecke findest du in unseren Blogs. Greife die Zecke möglichst nah an der Haut deines Hundes und ziehe sie gerade und gleichmässig heraus. Achte darauf, dass du die Zecke beim Herausziehen nicht zerquetschst oder quetschst, da dies dazu führen kann, dass sie Erreger in den Körper deines Hundes freisetzt.


Nachdem du eine Zecke entfernt hast, solltest du deinen Hund für mindestens ein paar Tage beobachten, um sicherzustellen, dass er keine Anzeichen einer Infektion zeigt. Wenn du eine Rötung, Schwellung oder eine sich ausbreitende Rötung um die Bissstelle bemerkst, solltest du deinen Tierarzt aufsuchen.

Zeckenbefall gemäss Studie

In der Wiener Studie wurden 90 Hunde in Österreich untersucht, um zu sehen, wann verschiedene Zeckenarten aktiv werden und welche Körperstellen des Hundes sie bevorzugen. Die Hunde wurden in drei Gruppen aufgeteilt: „unbehandelt“, „behandelt mit einem Akarizid/Repellent“ (Permethrin) und „nur mit Akarizid behandelt“ (Fipronil) und wurden in ihrem natürlichen Lebensraum auf Zecken untersucht. Die Anzahl und Art der Zecken, die während und ausserhalb des Schutzes auftreten, wurden während eines Zeitraums von 11 Monaten erfasst und die Stellen, an denen die Zecken auf der Haut des Hundes stechen, wurden notiert.

Die bevorzugten Stellen, an denen die Zecken stechen, waren der Kopf, der Hals, die Schulter und die Brust des Hundes. Diese Verteilung auf dem Körper des Hundes wurde durch die Verwendung von Medikamenten nicht beeinflusst, obwohl insgesamt weniger Zecken (22,5% aller Zecken) bei Hunden mit Schutz gefunden wurden. Interessanterweise gab es Unterschiede in der Infektionsrate über das Jahr zwischen den behandelten und unbehandelten Hunden. Die mit Akariziden behandelten Hunde hatten eine höhere Infektionsrate im April, Mai und September, während die Hunde der Akarizid/Repellent-Gruppe eine höhere Infektionsrate im März, Juli, Oktober und November hatten.

Insgesamt zeigte die Studie, dass verschiedene Zeckenarten zu unterschiedlichen Jahreszeiten aktiv werden und unterschiedliche Körperstellen des Hundes bevorzugen. Die Verwendung von Akariziden führt zu einer signifikanten (p <0,01) Verringerung der Zeckenbefallzahl, beeinflusst jedoch nicht die Verteilung der Zecken auf dem Körper des Hundes.

Quellen

  • Duscher GG, Feiler A, Leschnik M, Joachim A. Seasonal and spatial distribution of ixodid tick species feeding on naturally infested dogs from Eastern Austria and the influence of acaricides/repellents on these parameters. Parasit Vectors. 2013 Mar 19;6:76. doi: 10.1186/1756-3305-6-76. PMID: 23510263; PMCID: PMC3621693.
  • https://www.esccap.de/v2/wp-content/uploads/2020/06/Web-Flyer-Ekto_2_2018-1.pdf