Durchfall beim Hund - Ursachen & Hausmittel

Einleitung


Durchfall bei Hunden ist eine gängige Erkrankung, die jeden Hundebesitzer im Laufe des Lebens seines Vierbeiners zumindest einmal beschäftigen wird. Die flüssige und oftmals unkontrollierte Ausscheidung kann dabei Ausdruck verschiedenster Ursachen sein – von harmlosen Fütterungsfehlern bis hin zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen. Ob plötzlich auftretend oder schleichend und chronisch: Durchfall ist für den Hund unangenehm und kann, besonders bei anhaltenden Beschwerden, zu einer ernsthaften Belastung und Gefahr für seine Gesundheit werden.

Definition von Durchfall

Durchfall (Diarrhoe) bei Hunden kennzeichnet sich durch häufigen Stuhldrang, flüssigen oder breiigen Stuhl und kann von weiteren Symptomen wie Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Abgeschlagenheit begleitet sein. Die Konsistenz, Farbe und Häufigkeit des Stuhls verändert sich dabei deutlich im Vergleich zum Normalzustand des Tieres. Durchfall ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom, das auf unterschiedliche gesundheitliche Probleme hinweisen kann.

Viele Hundebesitzer kennen das: Der Hund hat Durchfall und man macht sich Sorgen. Das passiert recht oft und die Gründe dafür können ganz unterschiedlich sein. Manchmal ist es nicht schlimm und geht schnell vorbei, aber manchmal zeigt der Durchfall, dass der Hund krank ist und schnell Hilfe vom Tierarzt braucht.

Es ist wichtig, dass wir als Hundebesitzer gut darüber Bescheid wissen, warum ein Hund Durchfall bekommt und was wir dann tun können. Wir sollten verstehen, wann wir den Hund zuhause pflegen können und wann wir besser zum Tierarzt gehen sollten.

In diesem Blog erklären wir die Grundlagen über Durchfall bei Hunden, um uns einen ersten Überblick zu verschaffen. In den nächsten Abschnitten schauen wir uns das alles genauer an: Warum bekommen Hunde Durchfall, wie findet der Tierarzt heraus, was los ist und was kann man dagegen machen? So bekommst du ein klares Bild von dem Problem und du lernst, wie du deinem Hund am besten helfen kannst.

Ursachen von Durchfall bei Hunden

In den letzten Jahren haben Verhaltensforscher und Hundetrainer die Dominanztheorie zunehmend hinterfragt und kritisiert. Die Hauptkritikpunkte und alternative Ansätze sind:

Infektionen und Parasiten

Hunde können Durchfall bekommen, wenn sie sich mit Bakterien, Viren oder Parasiten wie Würmern infizieren. Dies passiert manchmal, wenn sie beim Spaziergang etwas vom Boden fressen oder mit infizierten Tieren in Kontakt kommen. Wir raten dir deshalb, regelmässige Wurmtests durchzuführen und bei Bedarf eine Wurmkur zu verabreichen. Achte darauf, nicht beliebig Wurmkuren durchzuführen, da diese sehr belastend für den Darm sein können. Ausserdem kannst du deinen Hund schützen, indem dein Hund vor Flöhen und Zecken geschützt ist. 

Durchfall bei Hunden kann durch verschiedene Infektionen und Parasiten ausgelöst werden, und eine der verbreiteten Quellen dieser Erreger ist beispielsweise Kot von Wildtieren, wie dem Fuchs.

  • Fuchskot und der Fuchsbandwurm: Besonders in ländlichen Gegenden, wo der Kontakt zu Wildtieren wahrscheinlicher ist, besteht die Gefahr einer Infektion mit dem Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis). Der Fuchsbandwurm lebt im Dünndarm von Fleischfressern und scheidet Eier mit dem Kot aus, die dann von Nagetieren aufgenommen werden. Die Larven entwickeln sich in deren Leber, und wenn ein Hund beispielsweise eine befallene Maus frisst oder mit infiziertem Fuchskot in Kontakt kommt, kann er sich infizieren. Die Wurmlarven setzen sich vor allem in der Leber des Hundes fest und können dort erheblichen Schaden anrichten. Symptome einer Infektion sind unter anderem Durchfall, Erbrechen und ein aufgeblähter Bauch. Auch für Menschen ist der Fuchsbandwurm gefährlich und kann schwere Erkrankungen auslösen. Eine regelmäßige Entwurmung und das Verhindern des Kontaktes mit Fuchskot sind hier essentielle Präventionsmassnahmen.
  • Giardien: Das sind winzige Parasiten, die den Dünndarm besiedeln und besonders bei Welpen zu Durchfall führen können. Sie werden über den Kot infizierter Tiere ausgeschieden und können über verunreinigtes Wasser oder direkten Kontakt aufgenommen werden. Giardien sind hartnäckig und oft schwer vollständig aus der Umgebung zu entfernen.
  • Parvovirose: Ein Virus, das besonders für Welpen und junge Hunde gefährlich ist. Es verursacht blutigen Durchfall, Erbrechen und Fieber. Die Übertragung erfolgt über direkten Kontakt mit einem infizierten Tier oder dessen Ausscheidungen. Eine Impfung bietet hier Schutz.
  • Coronaviren: Auch Coronaviren können bei Hunden Durchfall auslösen. Die Viren befallen die Darmwand und führen zu Symptomen wie Durchfall, Appetitlosigkeit und Lethargie.
  • Bakterielle Infektionen: Zum Beispiel durch Salmonellen oder Campylobacter, die über verdorbene Nahrung oder Kontakt mit infiziertem Kot aufgenommen werden können. Diese Bakterien verursachen oft wässrigen, manchmal auch blutigen Durchfall.
     
Fuchsbandwurm

Ernährungsbedingte Ursachen

Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit des Verdauungssystems unseres Hundes. Manchmal, ob durch ungewollten Zugriff auf „verbotene“ Nahrungsmittel oder durch unbedachte Fütterung seitens der Besitzer, konsumieren Hunde Dinge, die ihrem Magen-Darm-Trakt nicht zuträglich sind. Hier sind einige ernährungsbedingte Faktoren, die Durchfall auslösen können:

  • Schlechtes Futter: Manchmal können schlechte Konservierung oder Lagerung von Hundefutter dazu führen, dass es verdirbt. Schimmel oder Bakterien im Futter können den Hund krank machen und Durchfall verursachen. Besonders sollte bei BARF Fütterung auf die Hygienie geachtet werden. 
  • B-Vitamine: Vitamin B, insbesondere Vitamin B12 (Cobalamin) und B6 (Pyridoxin), spielt eine wichtige Rolle in der Verdauungsgesundheit von Hunden. Ein Mangel oder Ungleichgewicht dieser Vitamine kann Durchfall und andere gastrointestinale Symptome bei Hunden verursachen. Vitamin B12 ist entscheidend für viele metabolische Prozesse und unterstützt die Zellteilung sowie die Protein- und Energieproduktion. Ein Vitamin B12-Mangel kann unter anderem Durchfall, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust bei Hunden verursachen. Ein gesunder Darm ist notwendig, um Vitamin B12 aufzunehmen. Daher kann eine Gastrointestinalerkrankung (wie IBD - Inflammatory Bowel Disease) die Aufnahme von Vitamin B12 behindern, was wiederum die Darmgesundheit weiter beeinträchtigt, in einem teuflischen Kreis. Vitamin B6 ist wesentlich für die Produktion von Neurotransmittern, die Immunfunktion und den Stoffwechsel. Ein Mangel an B6 kann Durchfall und andere Symptome wie Anämie und Hauterkrankungen hervorrufen. Vitamin B6 ist auch an der Produktion von Verdauungsenzymen beteiligt, die helfen, Nahrung abzubauen und Nährstoffe zu extrahieren.

    B-Vitamine sind allgemein kritisch für die Energieproduktion und können die Gesundheit der Darmschleimhaut beeinflussen. Ein Ungleichgewicht oder Mangel an B-Vitaminen kann die Fähigkeit des Körpers, Nährstoffe aufzunehmen, stören und so zu Durchfall und anderen Verdauungsproblemen führen.

  • Abrupte Futterwechsel: Ein schneller Wechsel des Futters ohne schrittweise Umstellung kann den Magen-Darm-Trakt des Hundes irritieren. Es ist wichtig, jede Änderung der Ernährung langsam über eine Woche oder länger vorzunehmen, um dem Verdauungssystem Zeit zur Anpassung zu geben.
  • Fremdkörper und Giftiges: Hunde erkunden die Welt mit ihrem Maul und fressen dabei manchmal Dinge, die sie nicht sollten, wie Müll, Spielzeug oder giftige Substanzen (z.B. Schokolade, Zwiebeln). Dies kann zu Reizungen und Entzündungen im Darm führen.
  • Empfindlicher Magen: Manche Hunde haben einen natürlicherweise empfindlichen Magen, was bedeutet, dass bestimmte Nahrungsbestandteile oder -arten Durchfall auslösen können. Spezielle Diäten oder Futtermittel sind hier oft hilfreich.
  • Futterallergien und -unverträglichkeiten: Einige Hunde reagieren allergisch oder intolerant auf bestimmte Inhaltsstoffe im Futter, wie bestimmte Proteine, Getreide oder Zusatzstoffe. Symptome können Hautprobleme und/oder Verdauungsprobleme wie Durchfall und Erbrechen sein.
  • Überfütterung: Zu grosse Mengen an Futter oder Leckerlis, auch wenn sie für Hunde geeignet sind, können ebenfalls Durchfall verursachen, da sie den Verdauungstrakt überlasten.
  • Fütterung von Resten: Manchmal kann auch die Gewohnheit, Reste von unserem Essen an den Hund weiterzugeben, zu Problemen führen. Unsere Nahrung enthält oft Zutaten und Gewürze, die für Hunde schwer verdaulich oder sogar giftig sein können.

Allergien und Unverträglichkeiten

Es ist keine Seltenheit, dass unsere Hunde, ähnlich wie wir Menschen, empfindlich auf bestimmte Nahrungsbestandteile reagieren. Allergien und Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Inhaltsstoffen in der Nahrung können eine ganze Palette an Symptomen auslösen, wobei Durchfall ein besonders häufiges Anzeichen ist. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Allergien und Unverträglichkeiten ist essenziell, um das Wohlbefinden des Hundes sicherzustellen und ernsthafte gesundheitliche Probleme zu vermeiden.

  • Häufige Allergene: Zu den verbreiteten Allergieauslösern in der Hundeernährung gehören Rind, Huhn, Ei, Weizen und Soja. Aber auch andere Proteine, Kohlenhydrate oder Zusatzstoffe können allergische Reaktionen hervorrufen.
  • Symptomvielfalt: Allergien können sich in unterschiedlichster Weise manifestieren, einschließlich Hautirritationen (Juckreiz, Rötungen), chronischem Ohrjucken, aber eben auch in Verdauungsproblemen wie Durchfall oder Erbrechen.
  • Ernährungstagebuch: Eine hilfreiche Methode, um Allergien oder Unverträglichkeiten zu identifizieren, ist das Führen eines Ernährungstagebuchs. Hierbei werden die gefütterten Bestandteile sowie das Auftreten und die Intensität von Symptomen dokumentiert.
  • Ausschlussdiät: Eine häufig von Tierärzten empfohlene Methode zur Identifikation von Futtermittelallergien ist die sogenannte Ausschlussdiät. Hierbei wird der Hund über eine bestimmte Zeitspanne mit einer streng kontrollierten Diät gefüttert, die nur wenige, als unbedenklich eingestufte Bestandteile enthält. Nach und nach werden dann andere Nahrungsbestandteile wieder eingeführt, um zu beobachten, ob und welche davon eine Reaktion auslösen.
  • Allergietest: Hundehalter, die mit den Beschwerden und Belastungen eines allergiegeplagten Tieres konfrontiert sind, suchen oftmals nach Wegen, die auslösenden Faktoren schnell und effektiv zu identifizieren. Neben dem von Tierärzten häufig empfohlenen Weg der Ausschlussdiät existieren weitere Methoden wie Allergietests und Bioresonanz, die jedoch in der Fachwelt umstritten sind.
  • Anpassung der Fütterung: Sobald die auslösenden Faktoren identifiziert sind, kann eine gezielte Anpassung der Ernährung vorgenommen werden, um die identifizierten Allergene oder unverträglichen Bestandteile auszuschliessen.

Stress und psychologische Faktoren

Wenn wir an Durchfall bei Hunden denken, tendieren wir dazu, die Ursachen im Physischen zu suchen. Doch wie beim Menschen kann auch der psychische Zustand eines Hundes seine Verdauung beeinflussen.

  • Psychischer Stress: Stressfaktoren, wie ein Umzug, das Hinzufügen eines neuen Familienmitglieds, oder eine Änderung in der Tagesroutine, können sich auf den Magen-Darm-Trakt des Hundes auswirken und Durchfall auslösen.
  • Angst und Aufregung: Auch situativer Stress, etwa durch Reisen, Tierarztbesuche oder Gewitter, kann Verdauungsprobleme zur Folge haben.
  • Management: Stressmanagement-Techniken, wie eine stabile Routine, beruhigende Umgebungen und positive Verstärkung, können dabei helfen, das Stresslevel zu minimieren und somit auch die Wahrscheinlichkeit stressbedingter Durchfälle zu reduzieren.
Ängstlicher Hund

Medikamentöse Nebenwirkungen

Einige Medikamente können Durchfall als Nebenwirkung haben. Wenn dein Hund also kürzlich mit einem neuen Medikament begonnen hat und Durchfall entwickelt, solltest du dies mit deinem Tierarzt besprechen.


Erkrankungen der inneren Organe

Erkrankungen innerer Organe können durchaus komplexe und vielfältige Symptome auslösen, und Durchfall ist häufig eines der ersten Anzeichen, dass etwas nicht stimmt. Einige spezifische Erkrankungen der inneren Organe, die mit Durchfall einhergehen können, sind:

 

Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)

  • Symptome: Neben Durchfall kann eine Pankreatitis auch Erbrechen, Schmerzen im Bauchbereich, Fieber und Lethargie verursachen.
  • Ursachen: Fettreiches Futter, Verletzungen oder Nebenwirkungen von Medikamenten können eine Pankreatitis auslösen.
  • Management: Die Behandlung kann Diätanpassungen, Medikamente und in schweren Fällen auch Krankenhausaufenthalte umfassen.

Darmverschluss

  • Symptome: Ein Darmverschluss kann Durchfall, Erbrechen, sichtbaren Bauchschmerz und eine geschwollene Bauchpartie verursachen.
  • Ursachen: Darmverschluss kann durch Fremdkörper, Tumoren oder verdrehte Darmteile entstehen.
  • Notfall: Ein Darmverschluss ist ein medizinischer Notfall und erfordert umgehende tierärztliche Intervention, möglicherweise auch eine Operation.

Tumoren im Verdauungstrakt

  • Symptome: Je nach Lage und Größe des Tumors können Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Blut im Stuhl oder Gewichtsverlust auftreten.
  • Diagnose und Behandlung: Bildgebende Verfahren können helfen, Tumoren zu identifizieren, während die Behandlungsstrategie je nach Typ und Lage des Tumors variiert.

Leber- und Nierenerkrankungen

  • Symptome: Diese können variieren, oft treten jedoch Symptome wie Durchfall, Erbrechen, vermehrter Durst und Urinabsatz sowie Gelbsucht auf.
  • Management: Abhängig von der Diagnose können verschiedene Therapieansätze, darunter Medikamente, Diätänderungen oder sogar Operationen, in Betracht gezogen werden.

Giftstoffe

Toxine sind überall und manchmal kommen sie aus den unwahrscheinlichsten Quellen. Wenn dein Hund solche Giftstoffe aufnimmt, kann das lebensgefährlich sein und schnelles Handeln ist absolut erforderlich.

 

Typische Toxine

  • Lebensmittel: Achtung vor Schokolade, Zwiebeln und Trauben - sie sind für Hunde giftig.
  • Pflanzen: Einige, wie Eiben und Rhododendren, enthalten schädliche Substanzen.
  • Haushaltschemikalien: Vom Reinigungsmittel bis zum Pestizid – verschlucken ist gefährlich!

Zusätzliche Toxine

  • Anti-Zecken-Mittel: Zu viel davon oder die falsche Anwendung kann gefährlich sein.
  • Gedüngte Felder: Düngemittel und Pestizide können beim Lecken oder Fressen aufgenommen werden.
  • Pferdeäpfel: Wenn Pferde entwurmt wurden, können ihre Äpfel giftige Wurmmittel enthalten.
  • Vergiftete Nagetiere: Ein toter Nager kann Giftstoffe enthalten, die für deinen Hund gefährlich sind.

Notfallmassnahmen

  • Sei schnell: Bei Anzeichen einer Vergiftung zählt jede Sekunde.
  • Ruf den Tierarzt an: Auch wenn du dir unsicher bist, sicher ist sicher!
  • Gift-Notrufzentrale: Behalte die Nummern bereit und prüfe sie regelmässig auf Aktualität.
    • Deutschland:

      Giftnotruf Berlin: +49 30 19240

      Giftnotruf Bonn: +49 228 19240

    • Schweiz:

      Tox Info Suisse: +41 145

    • Österreich:

      Vergiftungsinformationszentrale:

       +43 1 4064343

Gedüngte Felder sind für unsere Hund eine Gefahr

Durchfall beim Hund und Autoimmunkrankheiten

Durchfall beim Hund kann ein Symptom für viele unterschiedliche Gesundheitsprobleme sein, und während einige Ursachen relativ harmlos und leicht zu behandeln sind, können andere schwerwiegender und komplexer sein. Autoimmunkrankheiten sind eine solche Kategorie von Erkrankungen, die Durchfall und andere Verdauungsprobleme bei Hunden auslösen können.

Autoimmunkrankheiten entstehen, wenn das Immunsystem fälschlicherweise eigene Zellen und Gewebe als fremd identifiziert und angreift. Einige Autoimmunerkrankungen, die Hunde betreffen und die auch mit Durchfall und anderen Verdauungsproblemen in Zusammenhang stehen können, sind:

 

Lupus

  • Definition: Lupus ist eine systemische Autoimmunerkrankung, die verschiedene Teile des Körpers, einschließlich Haut, Gelenke und innerer Organe, betreffen kann.
  • Symptome: Hautveränderungen, Gelenkentzündungen, Fieber und in einigen Fällen auch gastrointestinale Probleme wie Durchfall.
  • Management: Oft basiert die Behandlung auf Immunsuppressiva und entzündungshemmenden Medikamenten, um die Symptome zu kontrollieren.

Morbus Addison (Hypoadrenokortizismus)

  • Definition: Diese Erkrankung tritt auf, wenn die Nebennieren nicht ausreichend Steroidhormone produzieren, die für die Regulierung verschiedener Körperfunktionen wichtig sind.
  • Symptome: Erbrechen, Durchfall, Gewichtsverlust, Schwäche und Apathie können auftreten.
  • Management: Morbus Addison wird oft mit Steroiden und gegebenenfalls mit zusätzlichen Elektrolyten behandelt, um den Hormonmangel auszugleichen.

Inflammatory Bowel Disease (IBD)

  • Definition: IBD ist eine chronische Entzündung des Darms, die oft mit einem überaktiven Immunsystem in Verbindung gebracht wird.
  • Symptome: Häufiger Durchfall, Erbrechen und Gewichtsverlust sind charakteristisch.
  • Management: Diätmanagement, Probiotika und oft auch entzündungshemmende oder immunsuppressive Medikamente sind Teil der Behandlungsstrategien.

Durchfall kann ein erstes Anzeichen dafür sein, dass das Immunsystem des Hundes nicht richtig funktioniert, insbesondere wenn es persistent ist oder von anderen Symptomen begleitet wird. Um eine Autoimmunkrankheit zu diagnostizieren, sind umfassende tierärztliche Untersuchungen erforderlich, die Bluttests, Ultraschall und möglicherweise auch Gewebeproben einschließen. Die genauen Ursachen und Zusammenhänge zwischen Autoimmunerkrankungen und Durchfall sind komplex und variieren je nach Krankheit und individuellem Hund. Insgesamt erfordert die Diagnose und Behandlung von Autoimmunkrankheiten beim Hund ein tiefgreifendes Verständnis und einen individualisierten Ansatz zur Verwaltung der jeweiligen Symptome und Herausforderungen. 

Diagnostik bei Durchfall

Eine eingehende Diagnostik ist entscheidend, um die genaue Ursache von Durchfall bei Hunden zu bestimmen und dementsprechend die richtige Therapie einzuleiten. Hier sind einige ausführlichere Punkte zu den bereits erwähnten Methoden sowie einige zusätzliche Ansätze.

 

Kotuntersuchung

  • Parasitenbefall: Der Tierarzt sucht nach Anzeichen von Parasiten wie Würmern oder Giardien.
  • Bakterielle Infektionen: Ein mikroskopischer Test kann auf schädliche Bakterien wie Salmonellen hinweisen.
  • Virale Infektionen: Einige Viren, wie das Parvovirus, können Durchfall verursachen und sind oftmals lebensbedrohlich.
  • Verdauungsenzyme: Eine Prüfung der Verdauungsenzyme kann Aufschluss über Probleme mit der Bauchspeicheldrüse geben.

Bluttest

  • Organfunktion: Überprüfung der Funktion von Leber, Nieren und anderer wichtiger Organe.
  • Entzündungsmarker: Entzündungshemmende Marker können auf eine systemische Erkrankung oder eine Infektion hindeuten.
  • Blutbild: Analysiert die Anzahl und Qualität der Blutzellen, die auf verschiedene Gesundheitszustände hinweisen können.

Ultraschall oder Röntgen

  • Tumore: Identifiziert mögliche Wucherungen oder Anomalien in den Organen. 
  • Blockaden: Überprüft, ob Fremdkörper oder Verstopfungen im Verdauungstrakt vorliegen.
  • Organstruktur: Untersucht die Form und Struktur innerer Organe auf Anomalien oder Veränderungen.

Futterproben

  • Allergietests: Manchmal werden spezielle Eliminationsdiäten oder Hauttests durchgeführt, um Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten zu identifizieren.
  • Nahrungsmittelaufnahme: Dokumentation der Futter- und Wasseraufnahme des Hundes um Anomalien oder Muster festzustellen, die auf ein Problem hindeuten könnten.

Zusätzliche Diagnostische Massnahmen

  • Endoskopie: Hierbei wird ein flexibler Schlauch mit einer Kamera durch den Mund des Hundes eingeführt, um den Verdauungstrakt zu inspizieren und gegebenenfalls Gewebeproben zu entnehmen.
  • Biopsie: In bestimmten Fällen kann eine Gewebeprobe von Verdauungsorganen genommen werden, um die Zellen mikroskopisch auf Anomalien oder Krankheiten zu überprüfen.
  • Spezialtests: Manchmal sind spezifische Tests für Krankheiten wie Pankreatitis, Addison-Krankheit oder Hyperthyreose notwendig.

Die Diagnostik von Durchfall bei Hunden kann sich als komplex erweisen, insbesondere wenn die Ursache nicht sofort erkennbar ist. Es ist wichtig, dass du mit dem Tierarzt zusammenarbeitest, um eine genaue Anamnese und Symptomübersicht zu bieten, die bei der Diagnosefindung helfen kann. Jeder Hinweis kann wertvoll sein, und durch die Kombination von spezialisierten Tests und detaillierten Informationen kann der Weg zu einer effektiven Behandlung und Wiederherstellung der Gesundheit deines Hundes geebnet werden.

Allgemeine Erstmassnahmen bei Durchfall beim Hund

Einige Nahrungsergänzungsmittel und Hausmittel können eine Unterstützung bieten, wenn dein Hund akuten Durchfall hat, aber sie sollten niemals als alleinige Lösung betrachtet werden. Die Ursache des Durchfalls darf nicht unbeachtet bleiben. Bei anhaltenden oder wiederkehrenden Verdauungsproblemen ist eine tiefergehende Untersuchung durch einen Tierarzt unabdingbar, um mögliche zugrundeliegende Erkrankungen oder Probleme auszuschliessen bzw. angemessen zu behandeln. Wenn der Durchfall länger als 3 Tage anhält oder von anderen besorgniserregenden Symptomen begleitet wird, ist ein Besuch beim Tierarzt unumgänglich. Durchfall kann, besonders wenn er über einen längeren Zeitraum besteht, zu einer ernsthaften und potenziell lebensbedrohlichen Dehydration führen.

Die individuelle Verträglichkeit spielt eine wichtige Rolle, wenn es um die Anwendung von natürlichen Mitteln und Hausmitteln geht. Jeder Hund ist einzigartig und reagiert unterschiedlich, weshalb es keine Universallösung für alle gibt. Deshalb ist es entscheidend, dass du deinen Hund genau beobachtest und darauf achtest, wie er auf bestimmte Mittel reagiert. Ein weiterer unerlässlicher Faktor ist der fachliche Rat. Die Abstimmung mit dem Tierarzt ist von grösster Wichtigkeit, um sicherzustellen, dass die ausgewählten Mittel nicht nur sicher, sondern auch für den speziellen Fall deines Hundes geeignet sind. 

Ulmenrinde

Beruhigt und schützt die Magen- und Darmschleimhaut durch die Bildung eines schützenden Films.

Heilmoor

Kann helfen, Giftstoffe aus dem Darm zu entfernen und die Darmflora zu stabilisieren.

Pro- & Präbiotika

Unterstützen die gesunden Bakterien im Darm und helfen, das mikrobielle Gleichgewicht wiederherzustellen.

Flohsamenschalen

Binden Flüssigkeiten und können somit die Konsistenz des Stuhls verbessern.

Eibischwurzelpulver

Schützt die Schleimhäute im Verdauungstrakt und kann entzündungshemmende Wirkungen haben.

Moro-Suppe

Ein traditionelles Hausmittel, das den Darm beruhigen und Elektrolyte liefern kann.

Haferschleim

Liefert Nährstoffe, während er sanft zum Magen-Darm-Trakt ist. Ab besten im Verhältnis 1:5 oder sogar 1:10 (also 2 EL Haferflocken und 10-20 EL Wasser) auf mittlerer Hitze ca. 5 Minuten aufkochen. Je mehr Wasser du hinzufügst, desto schleimiger wird es. 

Schonkost

Mildes Futter wie Hühnerbrust mit Kartoffeln und zusätzlicher Moro Suppe kann die Verdauung entlasten.Die Hühnerbrust ist ein fettarmes und gut verdauliches Lebensmittel. Kartoffeln sind Durchfall bindend und eine darmschonende Quelle für Kohlenhydrate und Energie.

Eibischwurzelpulver

Schützt die Schleimhäute im Verdauungstrakt und kann entzündungshemmende Wirkungen haben.

Moro-Suppe

Ein traditionelles Hausmittel, das den Darm beruhigen und Elektrolyte liefern kann.

Moro Suppe

Die Moro-Suppe ist nach Professor Ernst Moro benannt, einem deutschen Kinderarzt, der sie Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte, um Durchfall bei Kindern zu behandeln. Diese Suppe wurde bekannt für ihre Fähigkeit, den Darm zu beruhigen und Durchfallerkrankungen entgegenzuwirken. Auch wenn es ursprünglich für Menschen entwickelt wurde, nutzen manche Hundebesitzer diese Methode auch für ihre Vierbeiner.

 

Grundrezept:

  • Nehme etwa 500 Gramm Karotten.
  • Schäle sie und schneide sie in kleine Stücke.
  • Koche die Karotten in etwa einem Liter Wasser für mindestens 90 Minuten bis sie sehr weich sind.
  • Püriere die gekochten Karotten und das verbliebene Wasser zu einer glatten Suppe.
  • Füge eine Prise Salz hinzu (für Hunde wirklich nur eine ganz kleine Menge).

Verwendung bei Hunden:

  • Kleinere Mengen der Suppe können über das Futter gegeben oder auch als eigenständige Mahlzeit serviert werden.

Die lange Kochzeit der Karotten führt dazu, dass spezielle Zuckerarten freigesetzt werden, die dabei helfen, schädliche Bakterien im Darm zu binden und auszuscheiden. Die Moro-Suppe kann also unterstützend wirken, um den Darm zu beruhigen und die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Moro Karottensuppe für den Hund
Moro Karottensuppe für den Hund

Vitomalias Fazit

Durchfall bei Hunden kann vielfältige Ursachen haben, einschliesslich Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Infektionen, Parasitenbefall oder ernsthaftere gesundheitliche Probleme wie Erkrankungen der inneren Organe. Auch wenn es natürlich ist, zuerst zu sanften Hausmitteln und bewährten Nahrungsergänzungsmitteln, wie Ulmenrinde, Probiotika oder Moro-Suppe, zu greifen, dürfen diese Mittel nie als Ersatz für eine tierärztliche Diagnose und Therapie verstanden werden.

Bei akutem Durchfall ist es zunächst wichtig, deinen Hund im Auge zu behalten und sicherzustellen, dass er nicht gefährlich dehydriert. Sollte der Durchfall länger als 24-48 Stunden anhalten, Blut im Stuhl sichtbar sein, oder der allgemeine Zustand des Hundes sich verschlechtern, ist der Gang zum Tierarzt unumgänglich. Auch wenn der Durchfall vorübergeht, aber in regelmässigen Abständen wiederkehrt, sollte dies unbedingt fachkundig abgeklärt werden, um chronische oder versteckte Erkrankungen ausschliessen zu können.

Letzlich geht es immer darum, einen sorgsamen Mittelweg zwischen Erstmassnahmen zu Hause und professioneller tierärztlicher Versorgung zu finden. Als Hundebesitzer*in sollte man stets wachsam sein und den eigenen Hund genau kennen, um bei Unregelmässigkeiten im Verdauungstrakt entsprechend agieren zu können. Die Gesundheit des Hundes ist das wertvollste Gut und verdient stets Priorität und Aufmerksamkeit.

Was sind häufige Ursachen für Durchfall bei Hunden?

Zu den gängigen Ursachen gehören Futterunverträglichkeiten, Infektionen, Parasiten, abrupte Futterwechsel und manchmal auch ernstere gesundheitliche Probleme wie organische Erkrankungen.

Wann sollte ich mit meinem Hund zum Tierarzt gehen, wenn er Durchfall hat?

Ein Tierarztbesuch ist ratsam, wenn der Durchfall länger als 24-48 Stunden anhält, wenn er mit Erbrechen, Apathie oder Blut im Stuhl einhergeht, oder wenn der Hund Anzeichen von Schwäche oder Dehydrierung zeigt.

Welche Hausmittel können bei Durchfall helfen?

Einige Hausmittel wie Moro-Suppe, Flohsamenschalen und Ulmenrinde können unter bestimmten Umständen lindernd wirken. Allerdings sollten diese Mittel nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt und als Ergänzung zu einer medizinischen Therapie eingesetzt werden.

Kann ich meinem Hund bei Durchfall Medikamente geben?

Medikamente sollten niemals ohne tierärztlichen Rat verabreicht werden. Auch wenn bestimmte Medikamente gegen Durchfall helfen können, ist es entscheidend, dass die Ursache des Durchfalls bekannt ist, um die richtige Behandlung zu gewährleisten.

Was kann ich meinem Hund bei Durchfall zu fressen geben?

Schonkost ist bei Durchfall essentiell. Oftmals werden leicht verdauliche Lebensmittel wie Haferschleim, gekochte Kartoffeln, Moro Suppe und gegarte Hühnerbrust vom Tierarzt empfohlen.

Kann Durchfall bei Hunden auf Menschen übertragen werden?

In seltenen Fällen ja. Manche Durchfallerkrankungen, insbesondere solche, die durch bestimmte Parasiten oder Bakterien (z.B. Giardien) verursacht werden, können zoonotisch sein, also vom Tier auf den Menschen übertragbar.

Soll ich meinem Hund bei Durchfall weiterhin Wasser geben?

Ja, unbedingt! Es ist essentiell, dass ein Hund mit Durchfall weiterhin Flüssigkeit aufnimmt, um eine Dehydrierung zu verhindern. Wenn er nicht freiwillig trinkt, suche bitte umgehend einen Tierarzt auf.

Kann ich meinem Hund Probiotika gegen Durchfall geben?

Probiotika können, nach Rücksprache mit dem Tierarzt, eine sinnvolle Unterstützung zur Stabilisierung der Darmflora sein. Sie können dabei helfen, das Gleichgewicht der Darmbakterien wiederherzustellen, aber sie sind keine Allheilmittel und sollten nicht die einzige Maßnahme bei Durchfall sein.